Schaummittelanwendung
Das Löschen eines Brandes erfordert ein geeignetes Schaummittel sowie mit angemessener Konzentration und Dosierung sowie Schaumgeräte mit einer angemessenen Verwendungsrate.
Es gibt 2 hauptsächliche Anwendungstechniken für die Anwendung von Schaum bei einem Brand, die von den europäischen (EN1568) und internationalen (ISO7203) Normen anerkannt werden.
Direkte Anwendung
Bei der direkten Anwendung wird der Schaum direkt in die brennende Flüssigkeit aufgebracht. Der Schaum bildet einen Film über dem Brennstoff.
Die Einsatzkräfte bekämpfen den Brand mit einem Strahlrohr oder einem Wasserwerfer in der Einstellung „Vollstrahl“. Somit können sie den Brand aus sicherer Entfernung bekämpfen und werden von starken Hitzequellen ferngehalten.
Einrichtungen wie Kohlenwasserstoff-Tanklager oder Lagerhallen verwenden Wasserwerfer für große Wurfweiten oder klassische Sprinkleranlagen.
Diese Art von Anwendung kann nur bei Bränden der Brandklassen B und F mit AFFF-Schaummittel (wasserfilmbildendes Schaummittel) oder FFF- Schaummittel (fluorfreies Schaummittel) eingesetzt werden.
Sanfte oder indirekte Anwendung
Die sanfte Anwendung wird häufig bei Bränden polarer Lösungsmittel (mit Wasser mischbar) der Brandklasse B verwendet.
Der Schaum wird an eine angrenzende vertikale Fläche gesprüht (Wand, Tank…), wo er sich anschließend in die brennende Flüssigkeit ablaufen und gleichmäßig auf deren Oberfläche verteilen kann, ohne die Flüssigkeit zu kontaminieren.
Feuerwehren setzen meist auf eine sanfte Anwendung. Feuerwehrleute können den Feuchtigkeitsgehalt des Brennstoffes erhöhen, um die Vegetation oder Gebäude zu schützen und die Ausbreitung des Feuers zu verhindern. Eine indirekte Anwendung wird auch bei Brandbekämpfung mit mobile Schaumgeräte verwendet.
Der Schaum kann auch direkt auf die Flüssigkeit in Form von Schwer-, Mittel– oder Leichtschaum angewendet werden. Dies ist bei den meisten ortsfesten Anlagen der Fall: Mittelschaum bei einem Tanklager, Leichtschaumgenerator im Maschinenraum eines Schiffes…
Diese indirekte Anwendung ist zwingend erforderlich, damit der Schaum nicht durch polare Lösungsmittel, die mit Wasser mischbar sind, zerstört wird. Es eignet sich auch zum Löschen von Kohlenwasserstoffbränden der Klasse B (nicht mit Wasser mischbare Flüssigkeiten).
Diese 2 Schaummittel-Anwendungsmethoden haben die gleiche Löschwirkung:
Chemische Wirkung mit AFFF-Schaum bei direkter Anwendung
Der vom AFFF-Schaummittel gebildete Schaum hat die Fähigkeit, sich schnell abzusetzen. Dies ermöglicht die schnelle Bildung eines dünnen fluorhaltigen Films auf der Oberfläche des Kohlenwasserstoffs.
Dieser hitzebeständige Film bildet eine Barriere, die verhindert, dass sich die Dämpfe entzünden.
Mechanische Wirkung mit AR-AFFF-Schaum bei indirekter Anwendung
Durch die Ansammlung von Schaum bildet sich über der brennenden Flüssigkeit einen Film.
Dieser Film ist dick und stark hitzebeständig. Er wird eine Barriere schaffen, die die Entzündung von Dämpfen verhindert.
In allen Fällen kann das Schaummittel das Verbrennungsdreieck durchbrechen, indem der Brennstoff von der Sauerstoff getrennt wird und das Schaummittel für Kühlung sorgt.
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